Die ersten Briefe „Meine dritte Option“

Update: Ausführlicher Brief von Yael➚
Update: Ausführlicher Mailwechsel von Jj➚ mit CDU MdB


Mit unseren Briefen „Meine dritte Option“➚ wollen wir den Personen im Innenausschuss unsere ganz persönlichen, vielfältigen Probleme mit dem vorliegenden Gesetzentwurf zur dritten Option aufzeigen. Darunter zum Beispiel die Einbeziehung nicht-binärer Personen, die wirklich persönliche Bezeichnung und die Ablehnung erneuter medizinischer Untersuchungen und Atteste.

Brief von Kai➚
Brief von h_➚
Brief von Doro und Pe*➚

Die Briefe sind einzeln bei den 76 adressierten Personen angekommen. Vereinzelt kamen bereits Reaktionen und sogar Nachfragen. Gespannt erwarten wir, ob unsere Belange am 26.11.2018 in der öffentlichen Anhörung auftauchen werden.

Briefaktion „Meine dritte Option“

Update: Die ersten Briefe➚


Am 26.11. wird der Innenausschuss des Bundestags das zukünftige Gesetz zur dritten Option mit einer öffentlichen Anhörung und anschliessender nicht-öffentlicher Beratung behandeln. Die dort beschlossene Version wird dann Gesetz werden.

Für die meisten von uns ist der vorliegende Entwurf untauglich, grenzt uns aus, pathologisiert, stellt unsinnige Hürden auf.

Aus der Regionalgruppe Bremen heraus wollen wir per Brief und Mail unsere persönlichen Geschichten direkt die Personen im Innenausschuss und unseren Mandatspersonen im Bundestag schicken und einige davon auch auf unserer Webseite veröffentlichen.

Wir würden uns freuen, wenn sich andere anschliessen und ihren Vertreter*innen in Bundestag und den Ausschüssen ihre persönliche Situation zur dritten Option schreiben.

Die Namen und Adressen der Personen im Ausschuss für Inneres➚, aber auch Familie➚ und Justiz➚, sowie die regionalen Bundestagsabgeordneten➚ sind leicht über Abgeordnetenwatch.de➚ und Bundestag.de➚ zu finden.

Die Briefe und Mails sollten bis zum 22.11.2018 ankommen!

 

Erstes offenes Folgetreffen am Montag, 29.10.

Nach der Aktion ist vor der Aktion. Die Anträge liegen bei den Ämtern, manche haben sie aber auch zurückgeschickt. Das Gesetz für einen selbstbestimmten, nicht-binären Geschlechtereintrag ist noch nicht durch und wir bleiben dran …

Beim diesem Folgetreffen möchten wir:

  • uns weiter kennen lernen und vernetzen
  • von der Aktion in Bremen und der Demo in Berlin berichten
  • den Status der Anträge sichten
  • den Status der Gesetzgebung ansprechen
  • weitere Aktionen in Richtung Öffentlichkeit und Politik überlegen

Es können auch immer noch weitere Anträge geschrieben und abgegeben werden.

Das Treffen ist offen für alle interessierten Personen.

Ab 19:30 im Clubraum der Stadtkommune AllaHopp,
Hardenberg Strasse 52-54, 28201 Bremen
(H) Kirchweg
G**gle-Maps➚
Knalltürkises Haus, Hinweisschilder beachten.
Raum und WC sind barrierefrei.

Fabulöser Termin im Standesamt Bremen-Mitte

Die Leiterin des Bremer Standesamts hat uns in einem extra für uns hergerichteten Raum empfangen und eine Stunde Zeit genommen.

Mit mehr als einem Dutzend Personen haben wir die kommende Gesetzgebung besprochen und was mit unseren Anträgen vermutlich passieren wird: Wenn die Attestpflicht im Gesetz steht, werden die Ämter sie mit dem Verweis darauf ablehnen müssen.

Auf der anderen Seite ist für die Änderung des Personenstands aus Amtssicht lediglich „eine ärztliche Bescheinigung mit dem Stichwort ‚variante Geschlechtsentwicklung'“ erforderlich. Die Art der Diagnose oder ein Katalog zulässiger Diagnosen ist für das Standesamt nicht erforderlich. Hallo Jurateam!

Das wäre zwar schon besser als bisher – Gutachten, Amtsgericht – aber natürlich noch lange nicht die Selbstbestimmung ohne externe Erlaubnis, die wir wollen. Gerade die Pathologisierung, also die Deklaration als krank, beziehungsweise medizinisch abweichend wollen wir endgültig aus dem Personenstandsrecht entfernt haben.

Eine antragstellende Person aus unserer Gruppe hat auch ganz deutlich angesagt, dass Untersuchungen oder Atteste für sie nicht in Frage kommen.

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Das Bremer Standesamt ist grundsätzlich aufgeschlossen und sieht auch den Modernisierungsbedarf, ist aber letztlich abhängig von der Gesetzgebung des Bundes. Die Leiterin gab zu bedenken, dass viele Änderungen in – für Behörden und Institutionen – relativ kurzer Zeit zu bewältigen sind. Sie versteht aber auch, dass wir zunehmend ungeduldig werden 🙂

Auf jeden Fall waren wir sehr positiv geflasht über die tolle Aufnahme.

Vielen Dank an das Standesamt Bremen-Mitte! Und vielen Dank an alle Allys und Freund*innen, die uns begleitet haben.

Gleich danach wurden weitere Anträge per Einschreiben auf den Weg gebracht.

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